Wittgenstein-Preis
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für den durch die österreichische Forschungsgemeinschaft vergebenen Wissenschaftspreis siehe
Ludwig-Wittgenstein-Preis.
Der Wittgenstein-Preis ist der mit einem Preisgeld bis zu 1,5 Millionen Euro höchstdotierte Preis der Republik Österreich im Bereich der Wissenschaften, benannt nach dem österreichischen Philosophen Ludwig Wittgenstein.
Der Preis wurde 1996 vom damaligen Wissenschaftsminister Rudolf Scholten und dem Physiker Arnold Schmidt ins Leben gerufen und wird üblicherweise einmal jährlich vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung ausgeschrieben und vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung vergeben.
Kriterien und Vergabemodalitäten
Für eine Auszeichnung mit dem Wittgenstein-Preis kommen nur Wissenschaftler, die von Vorschlagsberechtigten vorgeschlagen werden, infrage. Es gibt keine Quotenbeschränkung auf einzelne Wissenschaftsdisziplinen. Nominiert werden können nur in Österreich tätige Forscher, deren Herkunft und Nationalität aber beliebig ist. Der Preis wird einmal jährlich, in manchen Jahren zweimal, vergeben.
Der Preis ist mit bis zu 1,5 Millionen Euro dotiert. Den Betrag kann der Preisträger als Fördermittel im Laufe von fünf (verlängerbar auf sechs) Jahren relativ frei für Forschungszwecke ausgeben.
Der Preis orientiert sich stark am Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, die Auswahl des Preisträgers wird allerdings von einer unabhängigen Jury vorgenommen. Diese setzt sich aus 14 internationalen Wissenschaftlern zusammen, die aus renommierten Forschungsstätten und -instituten – beispielsweise der Harvard-Universität oder dem Massachusetts Institute of Technology – stammen.
Gemeinsam mit dem Wittgensteinpreis vergibt dieselbe Jury auch jährlich den Start-Preis.
- Gottfried und Vera Weiss-Preis
Seit 2014 wird jährlich abwechselnd in den Bereichen Meteorologie und Anästhesie der von der Dr. Gottfried und Dr. Vera Weiss Wissenschaftsstiftung finanzierte Weiss-Preis ausgeschrieben. Die Stiftung geht auf den Meteorologen Gottfried Weiss (1926–2000) und seine Frau, die Anästhesistin Vera Weiss (1926–2013), zurück.[1] Preisträger waren:
Preisträger
Quelle:[9]
- 2020: Adrian Constantin – Fakultät für Mathematik, Universität Wien[10]
- 2019: Philipp Ther – Institut für Osteuropäische Geschichte, Universität Wien und Michael Wagner – Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung, Universität Wien[11][12]
- 2018: Herbert Edelsbrunner – IST Austria und Ursula Hemetek – Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien[13]
- 2017: Hanns-Christoph Nägerl – Institut für Experimentalphysik, Universität Innsbruck
- 2016: Peter Jonas – IST Austria
- 2015: Claudia Rapp – Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien
- 2014: Josef Penninger – Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA), Wien
- 2013: Ulrike Diebold – Institut für Angewandte Physik, TU Wien
- 2012: Thomas Henzinger – IST Austria
- 2012: Niyazi Serdar Sarıçiftçi – Institut für Physikalische Chemie und Institut für Organische Solarzellen, Universität Linz
- 2011: Gerhard J. Herndl – Department für Meeresbiologie, Fakultät für Lebenswissenschaften, Universität Wien
- 2011: Jan-Michael Peters – Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie, Wien
- 2010: Wolfgang Lutz – Internationales Institut für angewandte Systemanalyse und Vienna Institute of Demography der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Department für Sozioökonomie, Wirtschaftsuniversität Wien
- 2009: Jürgen Knoblich – Institut für Molekulare Biotechnologie, Wien
- 2009: Gerhard Widmer – Institut für Computational Perception, Universität Linz
- 2008: Markus Arndt – Fakultät für Physik, Universität Wien
- 2007: Rudolf Zechner – Institut für Molekulare Biowissenschaften, Universität Graz
- 2007: Christian Krattenthaler – Fakultät für Mathematik, Universität Wien
- 2006: Hannes-Jörg Schmiedmayer – TU Wien
- 2005: Barry J. Dickson – Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie, Wien
- 2005: Rudolf Grimm – Institut für Experimentalphysik, Universität Innsbruck
- 2004: Walter Pohl – Forschungsstelle für Geschichte des Mittelalters, Österreichische Akademie der Wissenschaften
- 2003: Renée Schroeder – Institut für Mikrobiologie und Genetik, Universität Wien
- 2002: Ferenc Krausz – Institut für Photonik, Technische Universität Wien
- 2001: Meinrad Busslinger – Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie, Wien
- 2001: Heribert Hirt – Department für Pflanzenmolekularbiologie, Universität Wien
- 2000: Andre Gingrich – Institut für Ethnologie, Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien
- 2000: Peter Markowich – Institut für Mathematik, Universität Wien
- 1999: Kim Ashley Nasmyth – Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie, Wien
- 1998: Georg Gottlob – Institut für Informationssysteme, Technische Universität Wien
- 1998: Walter Schachermayer – Institut für Statistik, Operations Research und Computerverfahren, Universität Wien
- 1998: Peter Zoller – Institut für Theoretische Physik, Leopold-Franzens-Universität, Innsbruck
- 1997: Erich Gornik – Institut für Festkörperelektronik, Technische Universität Wien
- 1997: Antonius Matzke und Marjori Matzke – Institut für Molekularbiologie, Österreichische Akademie der Wissenschaften
- 1996: Ruth Wodak – Institut für Sprachwissenschaften, Universität Wien
- 1996: Erwin Friedrich Wagner – Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie, Wien
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Innsbrucker Höhlenforscher erhält Weiss-Preis 2018. Artikel vom 27. März 2019, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ 1. Preisverleihung – Meteorologie an Dr. Kay HELFRICHT. Artikel vom 17. Februar 2017, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ orf.at – "Austro-Nobelpreis" an Byzantinistin Rapp. Artikel vom 8. Juni 2015, abgerufen am 8. Juni 2015.
- ↑ Weiss-Preis 2018 für Forschung in Eishöhlen geht an Christoph Spötl. Artikel vom 28. März 2019, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ 2. Preisträger: Anästhesie: Dr. Klaus Ulrich KLEIN: Weiss-Wissenschaftsstiftung. Artikel vom 25. Jänner 2017, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ Alexander Gohm erhielt Weiss-Preis. Artikel vom 23. Jänner 2017, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ 3. Preisträger – Meteorologie – Dr. Alexander GOHM – Weiss-Wissenschaftsstiftung. Artikel vom 25. Jänner 2017, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ 4. Preisverleihung an Dr. Kai Kummer – Weiss-Wissenschaftsstiftung. Artikel vom 28. März 2019, abgerufen am 29. März 2019.
- ↑ FWF Project Finder. Abgerufen am 17. Juni 2020.
- ↑ Mathematiker Adrian Constantin zu Österreichs neuem Wittgenstein-Preisträger gekürt. In: fwf.ac.at. Wissenschaftsfonds FWF, 17. Juni 2020, abgerufen am 17. Juni 2020.
- ↑ orf.at: Wittgenstein-Preis an Historiker und Mikrobiologen. Artikel vom 17. Juni 2019, abgerufen am 17. Juni 2019.
- ↑ Philipp Ther und Michael Wagner zu Österreichs neuen Wittgenstein-Preisträgern gekürt. OTS-Meldung vom 17. Juni 2019, abgerufen am 17. Juni 2019.
- ↑ Wittgenstein-Preise 2018 an den Informatiker und Mathematiker Herbert Edelsbrunner sowie an die Ethnomusikologin Ursula Hemetek. OTS-Meldung vom 13. Juni 2018, abgerufen am 13. Juni 2018.