Sinn | ||
Die Sinn bei Jossa | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2448 | |
Lage | Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Fränkische Saale → Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | bei Oberwildflecken am Kreuzberg 50° 23′ 7″ N, 9° 58′ 14″ O | |
Quellhöhe | ca. 671 m ü. NN | |
Mündung | bei Gemünden in die Fränkische SaaleKoordinaten: 50° 3′ 39″ N, 9° 41′ 28″ O 50° 3′ 39″ N, 9° 41′ 28″ O | |
Mündungshöhe | ca. 154 m ü. NN | |
Höhenunterschied | ca. 517 m | |
Sohlgefälle | ca. 7,5 ‰ | |
Länge | 69,4 km[1] | |
Einzugsgebiet | 622,57 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Bad Brückenau[2] AEo: 86,88 km² Lage: 49,2 km oberhalb der Mündung |
NNQ (1957) MNQ 1954–2006 MQ 1954–2006 Mq 1954–2006 MHQ 1954–2006 HHQ (1967) |
20 l/s 310 l/s 1,6 m³/s 18,4 l/(s km²) 21,7 m³/s 55,8 m³/s |
Abfluss am Pegel Mittelsinn[3] (74,3 % des Einzugsgebiets) AEo: 463,63 km² Lage: 22,8 km oberhalb der Mündung |
NNQ (1976) MNQ 1951–2006 MQ 1951–2006 Mq 1951–2006 MHQ 1951–2006 HHQ (2003) |
610 l/s 1,32 m³/s 5,88 m³/s 12,7 l/(s km²) 53,8 m³/s 183 m³/s |
Abfluss[4] AEo: 623,78 km² an der Mündung |
MQ Mq |
7,7 m³/s 12,3 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Oberbach | |
Rechte Nebenflüsse | Ziegelhüttengraben, Krechenbach, Schmale Sinn, Gronau, Jossa, Aura, Fliesenbach | |
Mündung der Sinn (hinten) in die Fränkische Saale (rechts) |
Die Sinn ist ein etwa 70 Kilometer langer, rechter Nebenfluss der Fränkischen Saale in den deutschen Bundesländern Bayern und Hessen. Sie entspringt in der Rhön und fließt überwiegend nach Süden. Ihre Einmündung in die Fränkische Saale liegt kurz vor deren Einmündung in den Main. Der Oberlauf der Sinn wird bis zur Aufnahme der Schmalen Sinn auch Breite Sinn genannt.
Bisher wurde der Name Sinn, ersturkundlich Sinna, auf das altindische Wort sindhu zurückgeführt, was „Fluss“ bedeutet.[5] Die Gewässernamenforschung rückt jedoch zunehmend von dieser althergebrachten Deutung ab.[6] Vorgeschlagen wird eine Herleitung von der sowohl im Urkeltischen wie auch im Urgermanischen gut belegten urindogermanischen Wurzel *sent- ‚gehen‘.[7] Daraus wird in allen drei Sprachen sinngemäß ‚der/die Gehende‘, ‚der/die Fließende‘ (?), letztlich auch wieder einfach ‚Fluss‘.[8] Da man in allen drei Sprachen zur selben Bedeutung kommt, ist sprachwissenschaftlich jedoch nicht feststellbar, ob die Sinn letztlich von in Mitteleuropa ansässigen Indogermanen, von Kelten oder erst von Germanen n. Chr. benannt wurde.
Neuerdings wird die Sinn auch von dem Wort *senia abgeleitet, das mit dem im Keltischen und Lateinischen nachweisbaren Substantiv *sania ‚Sumpf, Sumpfwald, Torf, Röhricht‘ verwandt sein soll.[9] Gegen diese Ableitung spricht u. a., dass die Verbreitung des Wortes *sania nur im Raum zwischen den Alpen und Pyrenäen gesichert ist.[10]
Die Sinn gab den Gemeinden Obersinn, Mittelsinn, Sinntal und Burgsinn ihre Namen. Die Bezeichnung ging auch auf den Zufluss Schmale Sinn über.
Die (Breite) Sinn entspringt in der fränkischen Rhön am Fuß des Kreuzbergs (927,8 m ü. NN), nahe der Gemarkung Oberwildflecken, im Weihersbrunnen. Die Quelle liegt in einem Natur- und Wasserschutzgebiet. In mehreren Feuchtwiesen sammelt sich Wasser, das in den Ablauf eines Wasserbehälters mündet. Weitere Nebenquellen lassen die junge Sinn auf wenigen hundert Metern zu einem großen Bach anwachsen, der dann bis Oberwildflecken durch Wald verläuft. Bei Zeitlofs an der hessisch-unterfränkischen Grenze mündet die von der Dammersfeldkuppe (927,9 m ü. NN) aus Nordosten kommende Schmale Sinn ein.
Teilweise von der Bahnlinie Würzburg−Fulda begleitet und unterhalb Riedenbergs von einer Brücke der Bundesautobahn 7 überquert, fließt die Sinn anfangs in südwestlicher und dann in südlicher Richtung nach Gemünden am Main, wo sie in die Fränkische Saale mündet, 700 Meter vor deren Mündung in den Main.
Linke Zuflüsse | Rechte Zuflüsse |
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Zu den Ortschaften entlang der Sinn gehören (flussabwärts betrachtet) Oberwildflecken, Wildflecken, Oberbach, Riedenberg, Römershag, Bad Brückenau, Staatsbad Brückenau, Eckarts, Rupboden, Zeitlofs, Altengronau, Jossa, Obersinn, Mittelsinn, Burgsinn, Rieneck, Schaippach, Gemünden
Seit dem 19. Jahrhundert ist das Vorkommen der äußerst seltenen Schachblume an der Sinn bekannt. Diese Pflanze tritt hier zwischen 160 und 250 Metern Höhe in verschiedenen Wiesengesellschaften auf, besonders in den Feuchtwiesen der beiden aneinandergrenzenden Naturschutzgebiete Sinngrund bei Obersinn und Sinnwiesen von Altengronau.
In der Sinn kommen Äsche, Bachforelle, Bachneunauge, Bachsaibling, Bachschmerle, Barbe, Brachse, Flussbarsch, Gründling, Hasel, Kaulbarsch, Lachs, Laube, Mühlkoppe, Regenbogenforelle, Rotauge und Rotfeder vor.[11][12] Darüber hinaus ist erwähnenswert, dass nach einer Wiederansiedlungsaktion 1987/88 der europäische Biber im Einzugsgebiet von Sinn und Jossa wieder heimisch ist.[13][14]
Folgende Naturschutzgebiete liegen direkt an der Sinn:
Liste der Fließgewässer im Flusssystem Fränkische Saale