Pir Panjal Railway Tunnel Banihal Railway Tunnel
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südliches Tunnelportal
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Nutzung | Eisenbahntunnel | |
Verkehrsverbindung | Jammu – Baramulla | |
Ort | Banihal – Qazigund | |
Länge | 11,21 km | |
Anzahl der Röhren | 1 | |
Bau | ||
Bauherr | Northern Railway | |
Baubeginn | November 2005 | |
Fertigstellung | Juni 2013 | |
Betrieb | ||
Betreiber | Indian Railways | |
Lage | ||
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Koordinaten | ||
Südportal | 33° 27′ 48″ N, 75° 11′ 38″ O | |
Nordportal | 33° 33′ 42″ N, 75° 11′ 56″ O |
Der Pir Panjal Railway Tunnel (auch „Banihal Railway Tunnel“ genannt) ist ein 11,21 km langer, eingleisiger Eisenbahntunnel im Pir Panjal Gebirge des Himalayas. Es ist der längste Eisenbahntunnel Indiens. Die Bahnstrecke Jammu–Baramulla, die durch den Tunnel führt, soll das Kaschmirgebiet mit dem Rest Indiens verbinden, sie ist derzeit (Stand 2020) noch nicht durchgehend fertiggestellt.[1] [2][3]
Der Tunnel befindet sich auf einer Höhe von rund 1760 m. Die über den Banihal Pass führende Straße steigt bis zum Jawahar Straßentunnel auf 2200 m Höhe und ist nicht wintersicher. Der Eisenbahntunnel ist 8,4 m breit und 7,4 m hoch. Das Gleis entspricht der indischen Breitspur von 1,676 mm. Neben dem Gleis verläuft eine 3 m breite Straße für Wartungszwecke und für Notfälle. Ein Zug benötigt ca. 9 1/2 Minuten für die Durchfahrt, wobei eine maximale Geschwindigkeit von 75 km/h festgelegt ist.
Der Bau der 345 km langen Eisenbahnverbindung in das Kaschmirtal wurde im März 2002 von der indischen Regierung beschlossen.[4] Die Baumaßnahmen am Tunnel begannen im November 2005. Anstelle von Tunnelbohrmaschinen entschied man sich für die neue Österreichische Tunnelbaumethode, die erstmals in Indien eingesetzt wurde. Der Tunneldurchschlag erfolgte im Oktober 2011, die Eröffnung war im Juni 2013. Der Tunnel wird überwacht, er verfügt über künstliche Belüftung und Brandschutzeinrichtungen.
Das im Himalaya gelegene Kaschmirgebiet ist von Indien aus auf dem Landweg nur schwer zugänglich. Es gibt seit vielen Jahren territoriale Streitigkeiten zwischen Indien, Pakistan und China. Der Eisenbahnanschluss schafft eine leistungsfähige, winterfeste Verbindung zwischen der Grenzregion und dem Rest Indiens. Die Fertigstellung der kompletten Strecke ist für Dezember 2022 geplant.[5] Sowohl wirtschaftlich als auch aus militärisch hat die Baumaßnahme eine große Bedeutung für Indien. Auch technisch ist das Projekt eine große Herausforderung für die beteiligten lokalen Unternehmen.