Ludwig-Maximilians-Universität München | |
---|---|
![]() | |
Gründung | 1472 in Ingolstadt, seit 1826 in München[1] |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | München |
Bundesland | ![]() |
Land | ![]() |
Präsident | Bernd Huber[2] |
Studierende | 51.606 (WS 18/19)[3] |
Mitarbeiter | 6.357 (ohne Uniklinikum, 2013)[3] 14.083 (mit Uniklinikum, 2015)[3][4] |
davon Professoren | 768 (1. Dez. 2018)[3] |
Jahresetat | 735 Mio. Euro (ohne Uniklinikum, 2018)[3] 1.941 Mio. Euro (mit Uniklinikum, 2018)[3] |
Netzwerke | DFH[5], EUA, ERASMUS, Exzellenzinitiative[6], European University Alliance for Global Health (EUGLOH)[7][8][9], German U15, LERU, VIU |
Website | www.uni-muenchen.de |
Die Ludwig-Maximilians-Universität München (kurz Universität München oder LMU) ist eine Universität in München. Sie wurde 1472 in Ingolstadt gegründet und ist nach ihrem Gründer Herzog Ludwig IX. sowie dem bayerischen König Maximilian I. Joseph benannt.[10]
Im Wintersemester 2017/18 waren über 50.000 Studenten eingeschrieben,[3] wodurch sie zahlenmäßig die zweitgrößte Universität und die größte Präsenzuniversität Deutschlands ist. Rund 700 Professoren lehren an 18 Fakultäten.[2][3] Mit 150 Studiengängen bietet die Universität München ein breites Fächerspektrum, darunter einige sonst im deutschsprachigen Raum nicht angebotene Fächer.[2]
Die Gebäude sind über mehrere Standorte im Großraum München verteilt. Zentrale Einrichtungen und die Mehrzahl der Institute liegen aber nördlich der Stadtmitte in der Maxvorstadt und somit im Kunstareal München.
Die LMU ist mit 13 Nobelpreisträgern assoziiert.[11] Sie nimmt seit 2006 an der Exzellenzinitiative teil.
Die Universität ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit dem Recht der Selbstverwaltung. Die Universität wird von einem Präsidium geleitet. Ihm zur Seite steht der Hochschulrat und die Erweiterte Hochschulleitung. Weitere zentrale Gremien sind der Senat und die Zentralen Ausschüsse. Wichtige Angelegenheiten innerhalb der einzelnen Fakultäten werden durch Fakultätsräte entschieden.[12]
Das Präsidium setzt sich aus dem Präsidenten und den fünf Vizepräsidenten zusammen.[13] Aktueller Präsident der Universität ist Bernd Huber.[14] Als Präsident vertritt er die Universität nach außen und vollzieht die Beschlüsse der zentralen Gremien. Die Vizepräsidenten Martin Wirsing, Barbara Conradt, Sigmund Stintzing, Hans van Ess und Christoph Mülke sind jeweils zuständig für die Bereiche Studium, Forschung und Diversity, Berufungen, Internationales sowie Wirtschafts- und Personalverwaltung.[15] Die fünf Vizepräsidenten werden genauso wie der Präsident vom Hochschulrat gewählt.[12]
Die Erweiterte Hochschulleitung besteht aus den 6 Mitgliedern des Präsidiums, den 18 Dekanen der einzelnen Fakultäten, der Frauenbeauftragten sowie je einem Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter, der nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter und der Studenten. Die Erweiterte Hochschulleitung erstellt den Entwicklungsplan der Universität, beschließt Vorschläge zur Forschungsausrichtung, legt die Schwerpunkte des Haushalts fest und beschließt die Gliederung der Hochschule in Fakultäten.[16]
Der Hochschulrat hat als zentrales Entscheidungsgremium die Funktion eines Aufsichtsrates.[12] Er setzt sich aus acht Mitgliedern des Senats sowie acht hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und beruflicher Praxis zusammen. Das Präsidium sowie die Universitätsfrauenbeauftragte stehen dem Hochschulrat beratend zur Seite.[17] Vorsitzender des Hochschulrates ist derzeit Hans Weder, der ehemalige Rektor der Universität Zürich. Weitere Mitglieder sind unter anderem Roland Berger, Stephan Götzl, Helmut Schwarz, Helga Nowotny[17] sowie ab 2014 Ursula Münch als Nachfolgerin von Annette Schavan.[18] Der Hochschulrat wählt den Präsidenten und die Vizepräsidenten der Universität. Zudem beschließt er die Grundordnung, die Hochschulentwicklungsplanung sowie die Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen.[12]
Der Senat setzt sich aus 16 gewählten Mitgliedern sowie der Frauenbeauftragten zusammen. Das Präsidium nimmt beratend an den Sitzungen teil. Der Senat beschließt in Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung für die Forschung und die Nachwuchsförderung. Außerdem beschließt er die Prüfungs- und Studienordnungen und gibt Stellungnahmen zu Berufungsvorschlägen ab.[12] Vorsitzender des Senats ist Gräzist Martin Hose.
Es gibt vier zentrale Ausschüsse, deren Mitglieder vom Senat bestellt werden. Der Strategieausschuss berät das Präsidium, die Erweiterte Hochschulleitung und den Senat bei der Entwicklung eines Leitbildes und Strategiekonzeptes. Der Forschungsausschuss übernimmt beratende Funktion in allen wissenschaftlichen Angelegenheiten gegenüber dem Präsidium, der Erweiterten Hochschulleitung und dem Senat. Der Ausschuss für Lehre und Studium berät das Präsidium, die Erweiterte Hochschulleitung und den Senat bezüglich fakultätsübergreifenden Fragen zu Studium und Lehre. Er ist außerdem an der Entwicklung und Reform des Studienangebotes beteiligt. Der Untersuchungsausschuss geht Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens nach.[16]
Die einzelnen Fakultäten der Universität werden durch die Fakultätsräte vertreten. Die Fakultätsräte wählen den Dekan und entscheiden alle wichtigen Angelegenheiten ihrer Fakultät, wie etwa Habilitations-, Promotions-, Studien- und Prüfungsordnungen.[16]
Die Universität wurde 1472 mit päpstlicher Genehmigung von Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut als erste Universität des Herzogtums Bayern in Ingolstadt gegründet. Sie wurde im damaligen Pfründnerhaus eingerichtet und startete mit den vier Fakultäten Philosophie, Medizin, Jurisprudenz und Theologie.[1] Erster Rektor der Universität war Christoph Mendel von Steinfels, der später Bischof des Bistums Chiemsee wurde.
In der Zeit des Deutschen Humanismus lehrten an der Universität bekannte Namen wie Conrad Celtis und Peter Apian. Der Theologe und Reformationsgegner Johannes Eck lehrte ebenfalls an der Universität. Von 1549 bis 1773 wurde die Universität vom Jesuitenorden geprägt (u. a. war Petrus Canisius Rektor und Professor für Theologie) und war eines der Zentren der Gegenreformation.[1]
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Universität von der Aufklärung beeinflusst. In der Philosophischen und Medizinischen Fakultät wurden die naturwissenschaftlichen Disziplinen aufgewertet. Bei der Theologie wurde die Pastoraltheologie stärker hervorgehoben und die Juristische Fakultät erhielt modernere Lehrpläne. 1799 entstand mit dem Institut für Kameralwissenschaften der Grundstein der späteren Staatswirtschaftlichen Fakultät.[1]
Aufgrund der Bedrohung Ingolstadts durch die französische Invasionsarmee verlegte der damalige Kurfürst und spätere König Maximilian I. Joseph im Jahre 1800 die Universität nach Landshut. Durch die Verlegung wurde zudem versucht, die jesuitisch und somit konservativ geprägte Universität zu erneuern. Seit 1802 trägt die Universität den Namen Ludwig-Maximilians-Universität, benannt nach Maximilian I. Joseph und ihrem Gründer Ludwig IX.[10]
In Landshut entwickelt sich die Universität von einer privilegierten Gelehrteneinrichtung hin zur staatlichen Hochschule. Der Minister Maximilian von Montgelas setzte dabei mit seinen Reformkonzepten neue wissenschafts- und bildungspolitische Akzente. Die Studentenzahl lag in den Jahren 1825/26 bei knapp 1000 Studenten.[10]
Bereits einige Jahre nach der Verlegung von Ingolstadt nach Landshut holte König Ludwig I. die Universität im Jahre 1826 in die Hauptstadt München.[19] Sie war zunächst im ehemaligen Jesuitenkolleg Wilhelminum in der Neuhauser Straße untergebracht, bevor 1840 das von Friedrich von Gärtner geplante und immer noch als solches genutzte Hauptgebäude fertiggestellt wurde.[20] Dass dies in der Ludwigstraße, also an der Ausfallstraße zu dem teilweise vornehmen ländlichen Idyll Schwabing mit seinen Adelsschlössern geschah, war offenbar eine gute Wahl, wie die weitere Entwicklung Schwabings zeigt (siehe Schwabing#Geschichte).
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts prägten hochrangige Gelehrte die Universität. Die Seminare und Institute wurden kontinuierlich ausgebaut.[19] Baulich erwog Maximilian II. einen Neubau und damit die Verlegung der Universität in die Nähe des Karlsplatzes (heute das Areal des Justizpalastes). Die Pläne wurden allerdings mit dem Tod des Königs nicht weiterverfolgt.[21] In den Jahren 1897 und 1898 wurde das Universitätsgebäude entlang der Adalbertstraße erweitert. 1906 bis 1909 erfolgte nach Plänen von German Bestelmeyer die Erweiterung zur Amalienstraße.[20] In dieser Erweiterungsphase entstanden der Lichthof als neuer Mittelpunkt der Universität, das Audimax und die Amalienhalle.
Nach Baden ermöglichte Bayern ab 1903 als zweites Land im Deutschen Reich die Immatrikulation von Frauen zum Universitätsstudium. Während im Wintersemester 1905/06 lediglich 1 % an Frauen an der LMU studierten, so waren es im Wintersemester 1918/19 bereits 14 %. Die Studentenzahl lag dabei in den Jahren 1918/19 bei rund 8600. Mit Adele Hartmann wurde 1918 an der Universität München erstmals eine Frau in Deutschland habilitiert.[19]
Nach dem Ersten Weltkrieg prägten weitere Persönlichkeiten die Universität. So lehrten unter anderem die Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen und Wilhelm Wien sowie Adolf von Baeyer und Richard Willstätter an der Universität. Mit Arnold Sommerfeld und Ferdinand Sauerbruch lehrten weitere bekannte Namen an der Universität.[19] Auch der spätere Nobelpreisträger Werner Heisenberg erhielt dort seinen Doktortitel.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden jüdische und politisch unangepasste Professoren entlassen. Ebenso wurden Dozenten in ihrer akademischen Laufbahn behindert. Im Fachbereich Physik erzwangen die Nationalsozialisten u. a. bei der Nachfolge von Arnold Sommerfeld mit Wilhelm Müller, einem Vertreter der so genannten Deutschen Physik, eine ihnen genehme eklatante Fehlbesetzung. Im Mai 1933 initiierte und organisierte die von den Nationalsozialisten beherrschte Deutsche Studentenschaft maßgeblich die Bücherverbrennung auf dem Königsplatz.[19]
Während des Zweiten Weltkrieges entstand an der Universität München die Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Geschwister Sophie und Hans Scholl.[19] Sie wurden im Lichthof der Universität beim Verteilen von regimefeindlichen Flugblättern vom Hausschlosser Jakob Schmid entdeckt und anschließend der Gestapo übergeben.[22] Seit 1997 erinnert zwischen Lichthof und Audimax eine Denkstätte an die Widerstandsgruppe.[19]
Beim Einmarsch der amerikanischen Truppen in München am 30. April 1945 lagen ca. 80 % der LMU in Trümmern und ca. ein Drittel aller Bücher der Universitätsbibliothek waren verschollen oder zerstört.[23] Im ersten Nachkriegsjahrzehnt wurden die während des Krieges zerstörten Gebäude wieder aufgebaut.[19] Nach dem Wiederaufbau folgte eine nicht immer spannungsfrei verlaufende Phase der Expansion. Ähnlich wie an anderen bundesdeutschen Universitäten gab es in den 68er Jahren auch an der LMU heftige Studentenproteste.[24]
1967 wurde eine evangelisch-theologische Fakultät eingerichtet, und 1972 wurde die Pädagogische Hochschule Pasing in die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität integriert. Außerdem wurden seit Mitte der 1970er Jahre neue Gebäude für Medizin in Großhadern, für Tiermedizin in Oberschleißheim und für Physik in Garching errichtet.[19] 1977 wurde das neu erbaute Klinikum Großhadern fertiggestellt.[25]
Seit 1994 wird der Standort Großhadern immer weiter zum HighTechCampus Martinsried-Großhadern ausgebaut. Hier ist seit 1994 das Genzentrum und seit 1999 die gesamte Fakultät für Chemie und Pharmazie angesiedelt. Ebenso befindet sich seit 2007 der gesamte Bereich Biologie in Martinsried-Großhadern.[19]
In den Jahren 2006 und 2007 wurde die LMU im Rahmen der Exzellenzinitiative für ihre Zukunftskonzepte ausgewählt. Bis 2011 standen somit der Universität 180 Millionen Euro für die Einrichtung von einer Graduiertenschule und drei Exzellenzclustern zur Verfügung.[26]
Am 12. Juli 2010 wurde das neu gestaltete Theologicum, im Adalberttrakt des Hauptgebäudes, von Horst Seehofer eingeweiht.
Im Rahmen des doppelten Abschlussjahrganges wurden umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt. So wurde der Turm des Vestibülbaus (ehemals Bibliothek) zum Lehrturm mit Hörsälen und Seminarräumen umgebaut. Auch das Gebäude in der Oettingenstraße (ehemals Radio Free Europe) wurde umgebaut und ein Hörsaalanbau geschaffen.
Die Universität München ist keine Campus-Universität. Ihre Gebäude sind über mehrere Standorte im Großraum München verteilt.[27] Die Studentenwohnheime verteilen sich ebenfalls über die ganze Stadt München.[28]
Das Hauptgebäude der Universität liegt nördlich der Stadtmitte an der Ludwigstraße. In unmittelbarer Nähe befinden sich Georgianum, Ludwigskirche, Siegestor und Bayerische Staatsbibliothek.[29] Im Hauptgebäude sind neben mehreren Hörsälen und Seminarräumen auch Audimax, Große Aula, Denkstätte Weiße Rose und Teile der Universitätsverwaltung untergebracht. In direkter Nachbarschaft liegt die zentrale Universitätsbibliothek.[30]
Im Hauptgebäude und in unmittelbarer Umgebung befinden sich zahlreiche Einrichtungen und Institute der Fakultäten für Katholische Theologie, Evangelische Theologie, Jura, Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Geschichts- und Kunstwissenschaften, Philosophie, Wissenschaftstheorie, Religionswissenschaft, Kulturwissenschaften, Sprach- und Literaturwissenschaften, Sozialwissenschaft, Statistik und Physik. Zudem liegen in geringer Entfernung zum Hauptgebäude an der Westseite des Englischen Gartens mehrere Tierkliniken und Institute der Tierärztlichen Fakultät.[30]
Einige hundert Meter nördlich vom Hauptgebäude befinden sich Mensa, Studentenwerk und Einrichtungen der Fakultät für Psychologie und Pädagogik.[30] Außerdem sind dort die Institute für Kunstpädagogik und Musikpädagogik der Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften untergebracht.[31]
Einige hundert Meter südwestlich vom Hauptgebäude, neben der Pinakothek der Moderne und dem Museum Brandhorst, befindet sich das Mathematische Institut.[32] An diesem Standort sind zudem Einrichtungen für Theoretische Physik und Meteorologie der Fakultät für Physik sowie Mineralogie, Kristallographie und Geophysik der Fakultät für Geowissenschaften beheimatet.[33][34][35]
Im Institutsgebäude an der Ostseite des Englischen Gartens ist ein Großteil des Instituts für Informatik untergebracht.[36] Zudem unterhält die Sozialwissenschaftliche Fakultät in diesem Gebäude das Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft.[37] Das Japan-Zentrum sowie weitere kleinere Einrichtungen befinden sich ebenfalls an diesem Standort.[30]
Der Campus Innenstadt des LMU Klinikums liegt südwestlich der Stadtmitte, zwischen Sendlinger Tor und Theresienwiese. Er besteht aus mehreren einzelnen Kliniken. Dazu zählen die Medizinische Klinik, Chirurgische Klinik, Psychiatrische Klinik, Augenklinik, Zahnklinik, Kinderklinik (Dr. von Haunersches Kinderspital), Frauenklinik und Dermatologische Klinik. Neben den einzelnen Kliniken sind auf dem Gelände des Klinikum auch zahlreiche Institute und Einrichtungen der Medizinischen Fakultät untergebracht.[30]
Weitere Universitätsgebäude stehen in der Nähe vom Königsplatz. Dort sind Einrichtungen von der Fakultät für Geowissenschaften sowie die Institute für Ägyptologie und Klassische Archäologie beheimatet. In Bogenhausen befinden sich Universitätssternwarte sowie Einrichtungen für Astronomie und Astrophysik von der Fakultät für Physik. Südlich vom Olympiapark sind Einrichtungen für Didaktik der Biologie und Institute der Tierärztlichen Fakultät angesiedelt. In Freimann befindet sich unter anderem das Archiv der Universität. Weitere kleinere Universitätseinrichtungen sind im Botanischen Garten sowie in ganz München verteilt.[30]
Am südwestlichen Stadtrand von München liegt der HighTechCampus Martinsried-Großhadern. Dort befinden sich Institute und Einrichtungen der Medizinischen Fakultät sowie der Campus Großhadern des LMU Klinikums. Die Fakultät für Biologie unterhält zudem in Martinsried zahlreiche Institute und das Biozentrum. Genzentrum und Einrichtungen der Fakultät für Chemie und Pharmazie sind ebenfalls auf dem Campusgelände untergebracht.[30]
Um den Campus besser an das öffentliche Nahverkehrsnetz anzubinden, wird die U-Bahn-Linie U6 um eine Station bis nach Martinsried verlängert.[38] Langfristig ist dann vorgesehen, alle naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächer auf dem HighTechCampus in Martinsried-Großhadern zusammenzuführen.[39]
In Oberschleißheim sind Institute und Kliniken der Tierärztlichen Fakultät beheimatet.[30] Langfristig ist vorgesehen, den Standort Oberschleißheim weiter auszubauen und dort alle tierklinischen Einrichtungen zu bündeln.[39]
Auf dem Campus der Technischen Universität München in Garching befinden sich mehrere Lehrstühle der Experimentalphysik (Laserphysik, Medizinphysik, Elementarteilchenphysik),[40] so wie eine Messstation des Meteorologischen Instituts der LMU. Die LMU ist am Munich Quantum Valley beteiligt.
In naturwissenschaftlichen Fächern steht die LMU in direkter Konkurrenz zur Technischen Universität München. Die Ludwig-Maximilians-Universität gehört zu den drei ersten Universitäten, die im Rahmen der Exzellenzinitiative in die Förderlinie „Zukunftskonzept“ aufgenommen wurden. Sie ist beteiligt am Elitenetzwerk Bayern. Laut den World University Rankings 2016/2017 der Times Higher Education ist die Ludwig-Maximilians-Universität München weltweit auf Platz 30 und damit die beste deutsche Universität.[41] Im Shanghai-Ranking 2012 ist die Ludwig-Maximilians-Universität München weltweit auf Platz 60 und damit hinter der Technischen Universität München (Platz 53) ebenso unter den besten deutschen Universitäten.[42]
Die Universität München ist in 18 Fakultäten gegliedert.[43] Die offizielle Nummerierung der Fakultäten und die fehlenden Nummern 06 und 14 resultieren aus Ausgliederung und Zusammenlegung von Fakultäten in der Vergangenheit. Die Forstwissenschaftliche Fakultät mit der Nummer 06 wurde 1999 in die Technische Universität München eingegliedert, und die Fakultät 14 wurde mit der Fakultät 13 zusammengelegt.[44][45][46]
An der Ludwig-Maximilians-Universität wird mit rund 150 Studiengängen ein breites Fächerspektrum angeboten.[47]
Mit der Medieninformatik und dem Institut für Kommunikationswissenschaft ist sie Mitglied im MedienCampus Bayern, dem Dachverband für die Medienaus- und -weiterbildung in Bayern.
Zur Ansicht der Tabellen rechts auf [Ausklappen] drücken.
Die Studentenzahl der Universität lag in den Jahren 1825/26 bei knapp 1000 Studenten.[10] In den folgenden Jahrzehnten stieg die Anzahl der eingeschriebenen Studenten stetig an. Die Zulassung von Frauen zum Universitätsstudium im Jahre 1903 begünstigte zudem das Ansteigen der Studentenzahl. Im Wintersemester 1905/06 waren 5147 (davon 53 Frauen) und im Wintersemester 1918/19 bereits 8625 Studenten (davon 1191 Frauen) eingeschrieben.[19] In der Zeit des Nationalsozialismus ging die Anzahl der eingeschriebenen Studenten wieder zurück. In den Jahren 1935/36 waren 5480 Studenten (davon 1016 Frauen) und im Sommersemester 1940 nur noch 2991 Studenten (davon 914 Frauen) an der Universität eingeschrieben.[51] Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Anzahl der Studenten wieder an. Im Wintersemester 1949/50 lag die Studentenzahl bei 10469 (davon 2198 Frauen) und in den Jahren 1959/60 bei 18225 (davon 4930 Frauen).[51] Ein halbes Jahrhundert später lag im Wintersemester 2009/10 die Anzahl der eingeschriebenen Studenten bei 45.649 (davon 28.545 Frauen).[3]
Im Wintersemester 2017/18 waren 50.918 Studenten an der Universität immatrikuliert, davon 30.503 (60 %) weiblich und 8515 (17 %) internationale Studenten. Die Anzahl der Studienanfänger, die zum Wintersemester 2017/18 ihr erstes Hochschulsemester begonnen haben, beträgt 8940.[3] Die Ludwig-Maximilians-Universität ist nach Anzahl der eingeschriebenen Studenten die zweitgrößte Universität in Deutschland, nach der Fernuniversität in Hagen und vor der Universität zu Köln.
Der Senat der Universität hat im Sommersemester 2006 die Erhebung von Studienbeiträgen im Stufenmodell beschlossen. Im Sommersemester 2007 und Wintersemester 2007/08 betrugen die Beiträge jeweils 300 Euro. Seit dem Sommersemester 2008 betrug der Studienbeitrag 500 Euro pro Semester. Zusätzlich zum Studienbeitrag fielen bis zum Wintersemester 2008/09 noch 50 Euro Verwaltungsgebühr und 42 Euro Grundbeitrag für das Studentenwerk München an. Die Verwaltungsgebühr wurde zum Sommersemester 2009 von der bayerischen Staatsregierung wieder abgeschafft. Somit waren insgesamt 542 Euro pro Semester zu entrichten.[52] Mit der Abschaffung der Studiengebühren in Bayern fallen ab dem Wintersemester 2013/14 keine Studiengebühren mehr an, sondern lediglich der Studentenwerksbeitrag in Höhe von 62 Euro sowie 67,40 Euro als Sockelbeitrag für das Semesterticket.(Stand SS 2018)[53]
An der Universität gibt es wie an anderen bayerischen Universitäten keine rechtlich selbständige Studentenschaft, sondern 'nur' eine als Teil der Universitätsorganisation bestehende Studentenvertretung.[54] Allerdings machte die Universität nach der Novelle des Bayerischen Hochschulrechts im Jahre 2006 im Einverständnis mit der Studentenvertretung von der Möglichkeit regen Gebrauch, beim Staatsministerium abweichende Regelungen über die Organisation der Studentenvertretungen zu beantragen,[55] um der Studierendenvertretung die Einrichtung eines Studentenrats-Modells zu ermöglichen. So gliedert sich die Studentenvertretung seit Inkrafttreten der neuen Organisation der Universität im Jahre 2007 in den Konvent der Fachschaften, der sich aus den Vertretern der Fachschaftsvertretungen der einzelnen Fächer zusammensetzt. Dieser bestimmt die ausführenden Stellen der Studentenvertretung sowie die Vertreter der Studenten in den Gremien der Universität.[56][57]
Seit dem Wintersemester 2013/14 gibt es auch an der LMU ein Semesterticket. Dafür zahlt jeder Student bei der Immatrikulation bzw. Rückmeldung einen Sockelbetrag bzw. Solidarbeitrag von 65 €. Mit dem Studentenausweis darf dann Montag bis Freitag zwischen 18 und 6 Uhr des Folgetages sowie samstags, sonntags, feiertags und am 24. sowie 31. Dezember kostenlos im gesamten MVV-Netz gefahren werden. Zusätzlich dazu kann an jedem Fahrkartenautomat die IsarCard Semester für 189,00 € erworben werden. Damit darf zusammen mit dem Studentenausweis während des ganzen Semesters rund um die Uhr im gesamten MVV-Netz gefahren werden.[58][59]
Die Universität München unterhält zahlreiche wissenschaftliche Zentren und Institute. Eine kleine Auswahl dieser Einrichtungen ist im Folgenden aufgelistet.[60][61]
Die Ludwig-Maximilians-Universität betreibt Kooperationen mit mehreren selbständigen Instituten und Forschungseinrichtungen. Im Folgenden sind einige dieser Institute aufgelistet.[65]
Im Rahmen der Exzellenzinitiative 2006 und 2007 wurde die Ludwig-Maximilians-Universität bis 2011 zur Stärkung der universitären Spitzenforschung gefördert. Der Universität standen 180 Millionen Euro für die Einrichtung der Graduate School of Systemic Neurosciences und den drei Exzellenzclustern Center for Integrated Protein Science Munich, Munich-Centre for Advanced Photonics und Nanosystems Initiative Munich sowie für die Umsetzung des Zukunftskonzepts LMUexcellent zur Verfügung.[26] Im Rahmen von LMUexcellent wurde 2007 das LMU Center for Leadership and People Management, eine Trainings-, Forschungs- und Beratungseinrichtung der LMU München, etabliert. Mit den drei Programmen des Centers – der Personalentwicklung, dem Multiplikatoren-Programm und dem Peer-to-Peer Mentoring-Programm – werden Personen der LMU München über den gesamten wissenschaftlichen Life-Cycle hinweg, vom Studierenden bis hin zum/r Professor/in, entwickelt und gefördert[63] . Seit November 2012 wurde in der dritten Runde der Exzellenzinitiative die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien eingerichtet – eine Kooperation der Ludwig-Maximilians-Universität mit der Universität Regensburg.
Außerdem ist die Universität an acht Elitestudiengängen und fünf internationalen Doktorandenkollegs des Elitenetzwerk Bayern beteiligt.[66][67]
Jahr | Quelle | Internationaler Rang | Nationaler Rang |
---|---|---|---|
2006 | Shanghai Jiao Tong Annual League[68] | 51. | 1. (vor TU München, Universität Heidelberg) |
2007 | Shanghai Jiao Tong Annual League[69] | 53. | 1. (vor TU München, Universität Heidelberg) |
2008 | Shanghai Jiao Tong Annual League[70] | 55. | 1. (vor TU München, Universität Heidelberg) |
2009 | Shanghai Jiao Tong Annual League[71] | 55. | 1. (vor TU München, Universität Heidelberg) |
2010 | Shanghai Jiao Tong Annual League[72] | 52. | 1. (vor TU München, Universität Heidelberg) |
2011 | Shanghai Jiao Tong Annual League[73] | 54. | 2. (nach TU München, vor Universität Heidelberg) |
2012 | Shanghai Jiao Tong Annual League[74] | 60. | 2. (nach TU München, vor Universität Heidelberg) |
2013 | Shanghai Jiao Tong Annual League[75] | 61. | 3. (nach TU München und Universität Heidelberg) |
2014 | Shanghai Jiao Tong Annual League[76] | 49. | 1. (gleichauf mit Universität Heidelberg, vor TU München) |
2015 | Shanghai Jiao Tong Annual League[77] | 52. | 3. (nach Universität Heidelberg und TU München) |
Jahr | Quelle | Internationaler Rang | Nationaler Rang |
2006 | Times Higher Education Supplement[78] | 98. | 3. (nach Universität Heidelberg, TU München) |
2007 | Times Higher Education Supplement[78] | 65. | 2. (nach Universität Heidelberg) |
2008 | Times Higher Education Supplement[79] | 93. | 3. (nach Universität Heidelberg, TU München) |
2009 | Times Higher Education Supplement[79] | 98. | 4. (nach TU München, Universität Heidelberg, Freie Universität Berlin) |
2010 | Times Higher Education Supplement[80] | 61. | 2. (nach Universität Göttingen) |
2011 | Times Higher Education Supplement[81] | 45. | 1. (vor Universität Göttingen und Universität Heidelberg) |
2012 | Times Higher Education Supplement[82] | 48. | 1. (vor Universität Göttingen, Universität Heidelberg und Humboldt-Universität zu Berlin) |
2013 | Times Higher Education Supplement[83] | 55. | 1. (vor Universität Göttingen, Universität Heidelberg und Freie Universität Berlin) |
2014 | Times Higher Education Supplement[84] | 29. | 1. (vor Universität Göttingen, Universität Heidelberg und Humboldt-Universität zu Berlin) |
2015 | Times Higher Education Supplement[85] | 29. | 1. (vor Universität Heidelberg, Humboldt-Universität zu Berlin und TU München) |
2016 | Times Higher Education Supplement[86] | 30. | 1. (vor Universität Heidelberg, TU München und Humboldt-Universität zu Berlin) |
Zusammen mit der TU München erhielt die LMU im Jahr 2017 den Negativpreis BigBrotherAward in der Kategorie Bildung für ihre Kooperation mit dem Online-Kurs-Anbieter Coursera.[91][92][93] Die Jury kritisierte, dass im Kooperationsabkommen der beiden Münchener Hochschulen mit Coursera der Datenschutz ausgeblendet werde. Coursera sei eine gewinnorientierte Firma, die aus den Daten der Studenten Kapital schlüge, etwa indem sie Benotungen und andere Daten der Studenten an Personalagenturen verkaufe.[94][95] Als Alternative zu solchen kommerziellen Angeboten regte der Laudator Frank Rosengart vom CCC die Schaffung einer gemeinnützigen MOOC-Plattform an.
Im September 2018 berichtete die Süddeutsche Zeitung, dass die Staatsanwaltschaft München I gegen einen Vizepräsidenten der Hochschule wegen Verdachts auf Untreue ermittelt, der „übermäßig hohe Ausgaben bei Dienstreisen“ beansprucht haben soll.[96] Im folgenden Jahr meldeten Studenten der Veterinärmedizin, dass die LMU gegen Tierwohl verstoße. Demnach hält die LMU Schweine in engen Gitterkästen, sodass einige Tiere Kratzer, Beulen und Atemwegserkrankungen durch das Liegen aufwiesen. Studenten, die diese Verhältnisse melden, soll mit der Exmatrikulation gedroht worden sein.[97] Anfang 2020 sperrte die LMU circa 80 Studenten in einen Raum ein, die unter dem Thema „Klima brennt, Uni brennt“ diskutieren wollten, wieso Hochschulen für klimaschädigende Unternehmen forschen.[98]
Koordinaten: 48° 9′ 3″ N, 11° 34′ 49″ O